Unternehmen tragen nicht nur Verantwortung für ihre Zahlen und ihren Erfolg, sondern auch für ihre Mitarbeiter. Doch soziale Verantwortung bedeutet mehr als nur Rücksichtnahme oder Förderung der Schwächeren. Sie erfordert auch den Mut, klare Entscheidungen zu treffen – selbst wenn sie unbequem sind. Wer sich davor drückt, setzt nicht nur den Erfolg des Unternehmens aufs Spiel, sondern riskiert auch, die Leistungsfähigen zu demotivieren. Daher ist es entscheidend, den Fokus richtig zu setzen und ein Gleichgewicht zwischen Förderung und Konsequenz zu finden.
Die Rolle von High und Low Performern
In jeder Organisation gibt es Mitarbeiter, die sich besonders engagieren und das Unternehmen voranbringen – die High Performer. Ebenso gibt es Low Performer, die sich entweder nicht genügend anstrengen oder einfach nicht ins Unternehmen passen. Die Herausforderung besteht darin, mit beiden Gruppen angemessen umzugehen.
Leider wird oft der Fehler gemacht, sich zu sehr auf die Schwächsten zu konzentrieren. Statt die High Performer zu fördern, liegt der Fokus häufig auf den Low Performern – mit dem Ziel, sie auf ein akzeptables Leistungsniveau zu heben. Doch diese Strategie hat weitreichende Konsequenzen.
Wer seine Energie darauf verwendet, Low Performer zu stützen, vernachlässigt die Leistungsträger. Das sorgt für Frustration und führt dazu, dass sich die Besten zurückziehen oder das Unternehmen verlassen. Damit gefährdet man nicht nur den Unternehmenserfolg, sondern setzt auch ein falsches Signal. Deshalb muss soziale Verantwortung breiter gedacht werden: Sie bedeutet, nicht nur die Schwachen zu unterstützen, sondern auch die Leistungsstarken zu halten und zu fördern.
Verantwortung heißt klare Entscheidungen treffen
Soziale Verantwortung wird oft mit Gleichbehandlung verwechselt, doch in Wirklichkeit bedeutet sie, faire und klare Entscheidungen zu treffen. Das beinhaltet auch die Entscheidung, sich von Low Performern zu trennen, wenn sie trotz regelmäßiger Kommunikation und Entwicklungsmöglichkeiten nicht die nötige Leistung bringen.
Regelmäßige Gespräche sind essenziell, um Low Performer zu identifizieren und ihnen die Chance zu geben, sich zu verbessern. Doch wenn keine positive Entwicklung eintritt, muss eine Trennung folgen – und zwar aus Verantwortung gegenüber dem gesamten Team. Denn es ist unfair gegenüber den leistungsstarken Mitarbeitern, wenn einige dauerhaft nicht performen und trotzdem dieselben Vorteile genießen. Wenn solche Situationen nicht angegangen werden, führt das unweigerlich zu Frust und einer Abwärtsspirale der Gesamtleistung.
Die Gefahr des Aussitzens
Viele Führungskräfte scheuen sich davor, klare Entscheidungen zu treffen. Sie hoffen, dass sich Probleme von selbst lösen oder dass Low Performer irgendwann von alleine gehen. Doch dieses Aussitzen hat fatale Folgen:
- High Performer verlieren die Motivation oder verlassen das Unternehmen.
- Das Team erkennt, dass Leistung nicht belohnt wird – was insgesamt zur Leistungsverschlechterung führt.
- Eine Kultur der Unentschlossenheit entsteht, die das gesamte Unternehmen schwächt.
Das Vermeiden von Entscheidungen mag kurzfristig bequemer erscheinen, doch langfristig führt es zu Unsicherheit, Unmut und einer ineffizienten Unternehmenskultur. Um das zu verhindern, braucht es ein strukturiertes Prinzip, das langfristigen Erfolg sichert.
Schneiden und Wachsen: Ein Prinzip für nachhaltigen Erfolg
Jedes Unternehmen muss sich stetig weiterentwickeln. Das Prinzip des „Schneidens und Wachsens“ bedeutet, dass unproduktive oder hinderliche Strukturen, Prozesse oder eben auch Mitarbeiter, die nicht zur Zielerreichung beitragen, konsequent entfernt werden müssen. So entsteht Raum für Neues – für Wachstum, Innovation und Fortschritt.
Wer klare Entscheidungen trifft, schafft eine Umgebung, in der sich Leistung lohnt. Mitarbeiter, die sich engagieren, werden gefördert, während jene, die nicht zum Unternehmen passen, durch eine faire, aber konsequente Trennung Platz für motivierte neue Talente machen. Doch dabei ist ein wichtiger Grundsatz zu beachten.
Sachliche Entscheidungen, keine emotionalen
Ein zentraler Punkt ist dabei die Trennung von Person und Sache. Es geht nie darum, jemanden „loszuwerden“, sondern darum, zu analysieren, ob jemand in das Unternehmen passt und die nötige Leistung bringt.
Jeder Mitarbeiter verdient eine faire Chance und ehrliches Feedback. Doch wenn sich zeigt, dass es nicht funktioniert, dann ist es die Aufgabe der Führungskraft, diese Erkenntnis auszusprechen und eine klare Entscheidung zu treffen. Entscheidend ist dabei, mit Empathie, aber auch mit Konsequenz zu handeln.
Klare Entscheidungen führen zu klaren Zielen
Unternehmen, die mutige Entscheidungen treffen, haben eine klare Richtung und erreichen ihre Ziele effizienter. Wer seine Mitarbeiter gezielt fördert, aber auch den Mut hat, sich von denen zu trennen, die nicht mitziehen, schafft eine Kultur der Verantwortung und des Erfolgs.
Es braucht also den Mut, Nein zu sagen, wenn eine Zusammenarbeit nicht die gewünschten Ergebnisse bringt. Es braucht den Fokus auf diejenigen, die wirklich wollen und können. Und es braucht die Einsicht, dass soziale Verantwortung auch bedeutet, Entscheidungen zu treffen, die nicht jedem gefallen – aber am Ende für alle das Beste sind.